Die Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit. Das Immunsystem greift körpereigene Strukturen im Gehirn und Rückenmark, aber auch am Sehnerv an und lässt so Entzündungsherde entstehen. Je nachdem wo so ein Entzündungsherd liegt, entstehen verschiedene Beschwerden wie z.B. Lähmungen, Taubheitsgefühle oder Missempfindungen, Schwindelgefühle und Gangunsicherheit oder eben auch Sehstörungen.
Häufig treten solche Beschwerden innerhalb von Stunden auf und halten dann mindestens 24 Stunden, oft aber mehrere Wochen an. Man spricht dann von einem Schub. Manche Patient*innen entwickeln aber nie einen Schub, sondern bemerken eine schleichende Zunahme der Beschwerden über Jahre hinweg. Man spricht in diesem Fall von einem chronisch-progredienten Verlauf.
Die Diagnose wird mittels einer MRT-Untersuchung des Gehirns und Rückenmarks und einer Nervenwasseruntersuchung gestellt.
Behandelt wird die MS mit Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen. Einige dieser Medikamente sind in Tablettenform, andere werden unter die Haut injiziert, manche werden als Infusion in die Vene verabreicht. Als Neurologe ist es meine Aufgabe herauszufinden, welches Medikament optimal zur MS desder Patientin passt. Heißt: mit welchem Medikament im individuellen Fall eine möglichst hohe Wirkung bei geringster Nebenwirkungsrate erzielt werden kann.